Fiat X 1/9

Der Fiat X 1/9 war ein kompakter und erschwinglicher Sportwagen, der von Ende 1972 bis Anfang 1988 bei Carrozzeria Bertone mit Fiat-Technik produziert wurde.
Im September 1972 wurde der X 1/9 als Teil der 128-Familie vorgestellt. Sein markantestes Merkmal war der Mittelmotor, der ihm ein sportliches Fahrgefühl verlieh. Dieses Image wurde durch die stylischen Klappscheinwerfer noch unterstrichen.

Neben seinem dynamischen Design glänzte der Wagen auch als sogenanntes Sicherheitscabriolet „Targa“ mit einem robusten Überrollbügel. Zusammen mit der Mercedes-Benz S-Klasse der Baureihe W 116 war der Fiat X 1/9 einer der wenigen Autos seiner Zeit, die die strengen Crashtests der US-Behörden für das Jahr 1975 bestanden. Allerdings machte ihn das auch relativ schwer.

Die Motorenpalette war über die gesamte Produktionszeit überschaubar. Grob lässt sie sich in zwei Serien einteilen: Die erste Serie, der sogenannte 1300er, hatte einen 1,3-Liter-Vierzylinder-OHC-Motor, der je nach Baujahr zwischen 73 und 75 PS leistete und mit einem Viergang-Getriebe kombiniert war. Ab 1978 folgte der 1500er mit einem 1,5-Liter-Vierzylinder-OHC-Motor, der zunächst 86 PS (mit Vergaser) und später mit Katalysator nur noch 76 PS brachte. Alle 1500er-Versionen (Vergaser und Katalysator) wurden als Fiat X 1/9 „5-Speed“ bezeichnet, da sie mit einem Fünfgang-Getriebe ausgestattet waren.

Anfang der 1980er-Jahre wollte Fiat den Vertrieb des X 1/9 einstellen, da der wichtigste Exportmarkt USA für Fiat nicht mehr profitabel war. Die Hauptpfeiler des US-Geschäfts waren damals der Fiat 124 Spider, der X 1/9 und die US-Versionen des Ritmo bzw. 131. Rund 75 % der gesamten X 1/9-Produktion gingen in die USA. Bertone, der das Auto entworfen und bis dahin die Karosserien gebaut hatte, schlug vor, den Wagen unter der Marke „Bertone X 1/9“ weiter zu vertreiben. Dafür wurde das ehemalige Fiat-Händlernetz genutzt. Fiat stimmte zu und lieferte weiterhin die technischen Komponenten.

Ab Frühjahr 1982 wurde das nahezu baugleiche Auto unter dem Label „Bertone“ angeboten – zunächst mit einer heute begehrten Sonderserie „IN“ (10 Jahre X 1/9).

Als einer der ersten Hersteller überhaupt bot Bertone ab April 1985 in Europa ein Modell mit geregeltem Dreiwegekatalysator an. Dabei konnte man auf die bereits 1980 in den USA eingeführte Version mit Einspritzmotor und Katalysator zurückgreifen.

In den folgenden Jahren wurde der Wagen immer besser ausgestattet (Leder, Klimaanlage, elektrische Fensterheber). 1987 kam mit dem „Sunshine“ eine schlichtere Variante (mit Katalysator) ins Sortiment.

Die reinen Fahrleistungen des X 1/9 sind nach heutigen Maßstäben eher bescheiden. In den 1970er-Jahren galten sie jedoch als sehr gut, und noch heute überzeugt er mit seiner hervorragenden Straßenlage, Spontanität und Agilität. Deshalb hat er nach wie vor einen festen Platz im historischen Rennsport.

Anfang 1988 wurde der Vertrieb nach etwa 165.000 Einheiten eingestellt, die Produktion war bereits 1987 ausgelaufen.

Quelle und weitere Informationen: Wikipedia